So, dies soll das letzte Bild vor der Vollendung dieser unfassbaren Qual sein. Den analytischen Teil gekürzt, mit der Theorie begonnen. Wer hätte gedacht, ich werde den ganzen Rest der Semesterferien damit verbringen?
edit:
Toll, da haste grad die 4000 erreicht beim Blog und was passiert? Das Ding springt auf 8??... y? naja, wayne.
Drunken D. - 15. Sep, 20:39
Jugendarbeit ist „kulturelle“ Arbeit. Dies kann man nur leugnen, wenn man den Begriff Kultur allzu eng fasst. Wenn man Kutlur als eben nur das sieht, was qualitativ ästhetisch ist, würde Kultur in diesem engen Rahmen praktisch heißen: Bach – Kultur, Metallica – keine Kultur.
Allerdings bedeutet kulturelle Tätigkeit für mich nicht, sich mit Bach zu beschäftigen. Kulturelle Tätigkeit ist die menschliche Gestaltung seiner Wirllichkeit. Kultur steht damit als Gegenbegriff zur Natur, die keiner Gestaltung bedarf sondern gegeben ist. Wenn man nun davon ausgeht, das pädagogisches Handeln eine Lernhilfe ist, und somit die Aufgabe hat, jmd. zielgerichtet und planvoll jmd. etwas beizubringen, dann muss Kulturpädagogik als ein methodischer Versuch angesehen werden, jmd. planvoll und zielgerichtet kulturelle Tätigkeiten und Fähigkeiten beizubringen.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts spalten sich Jugendliche (genauer gesagt, gibt es eine Lebensphase "Jugend" erst seit da. Zwar begegnete uns dieser Begriff schon im 19. Jahrhundert, war aber er assoziiert mit Unreife und Gefährdung der Gesellschaft) von der Gesellschaft und der Welt der Erwachsenen ab um durch Ausschließen einiger Möglichkeiten, eine eigene Lebenswelt zu schaffen.
Es dürfte klar sein, das es sich dabei um den Drang handelt, sich zu inidividualisieren und abzugrenzen. Der interessante Gedanke dabei ist, das es nicht, wie oft behauptet, an den Zwängen der Gesellschaft liegt. Es ist viel naheliegender, das es an der Unbestimmheit, Unverbindlichkeit und Beliebigkeit der Gesellschaft liegt.
Wem es nicht gelingt, durch Abgrenzungsentscheidungen die Vielfalt der Optionen zu mindern und somit menschlich-verbindliche Beziehungen zu schaffen, der ist der Kälte und Unverbindlichkeit der Gesellschaft ausgeliefert.
Wer nun argumentiert, es wäre ratsam die gesamte Gesellschaft zu einer menschlich-verbindlichen Gesellschaft zu machen, übersieht dabei, dass genau dieses nicht-verbindliche der Preis unserer Freiheit ist. Gesellschaften die sich menschlich-verbindlich geben (mit der Betonung auf „sie gaben sich“), gab es häufig genug. Die NS-Zeit, die DDR...
Vor allem das Lesen T. Wilhelm’s Literatur hat mich zu diesen Gedanken inspiriert. Wie seht ihr das? Ich würd mich über Kommentare freuen.
Drunken D. - 15. Sep, 12:57